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Bewegungs- und Stützapparat sowie Rheumatologie

Phase 2 und Phase 3

inkl. Wirbelsäule Phase 3

Indikationen

Entzündungs- und stoffwechselbedingte muskuloskeletale Krankheiten, insbesondere:

  • Rheumatische Gelenk- und Wirbelsäulenkrankheiten (z. B. chronische Polyarthritis, Spondarthritiden)
  • Kollagenosen
  • Systemische Vaskulitiden
  • Kristallablagerungskrankheiten
  • Infektbedingte rheumatische Krankheiten (z. B. Spondylodiszitis)
  • Knochenstoffwechselkrankheiten (z. B. WK-Fraktur, PIF, SIF, Osteoporose)
  • Weichteilrheumatische Krankheiten (z. B. chronic widespread pain Syndrom, Fibromyalgie)

Degenerative muskuloskeletale Krankheiten, insbesondere:

  • Arthrosen der peripheren Gelenke
  • Bandscheibenbedingte und andere degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule (z. B. Periarthropathien, Diskopathien, Spondylarthrosen, chronische unspezifische und radikuläre Schmerzsyndrome der Wirbelsäule)
    • Phase II: inkludiert sind Erkrankungen im Bereich der gesamten Wirbelsäule
    • Phase III: inkludiert sind ausschließlich Erkrankungen im Bereich der Halswirbelsäule
  • Zustand nach Operation wegen bandscheibenbedingter und anderer degenerativer Krankheiten der Wirbelsäule.
    • Phase II: inkludiert sind Operationen im Bereich der gesamten Wirbelsäule
    • Phase III: inkludiert sind ausschließlich Operationen im Bereich der Halswirbelsäule

Angeborene oder erworbene Krankheiten durch Fehlbildung, Fehlstatik oder Dysfunktion der Bewegungsorgane

  • Muskel-, Gelenks- und Knochenerkrankungen

Zustand nach Operation und Folgen von Verletzungen der Bewegungsorgane und des peripheren Nervensystems:

  • Operation wegen Krankheiten des Bewegungsapparates sowie des peripheren Nervensystems.
  • Frakturen im Bereich von Extremitäten, Wirbelsäule und Becken
    • Betreffend Wirbelsäule: In der Phase II ist der gesamte Wirbelsäulenbereich inkludiert, in der Phase III ausschließlich der Bereich der Halswirbelsäule
  • Gelenkluxationen
  • Sehnen- und Bandrupturen
  • Muskelverletzungen
  • Posttraumatische Nervenläsionen
  • Ausschließlich Phase III: Polytrauma, kompl. Querschnittssyndrom, Verbrennungen (mehr als 20% betroffene Körperoberfläche)

Phase III: Degenerative muskuloskeletale Krankheiten der Brust- und Lendenwirbelsäule („ambulante Wirbelsäulen-Rehabilitation“, „chronischer Rückenschmerz“) Insbesondere:

  • Bandscheibenbedingte und andere degenerative Erkrankungen der Brust- und Lendenwirbelsäule (z. B. Periarthropathien, Diskopathien, Spondylarthrosen, chronische unspezifische und radikuläre Schmerzsyndrome der Brust- und Lendenwirbelsäule)
  • Zustand nach Operation wegen bandscheibenbedingter und anderer degenerativer Krankheiten der Brust- und Lendenwirbelsäule.

Kontraindikationen

Absolute Kontraindikationen

  • Fehlende Lernfähigkeit
  • Unzureichende Belastbarkeit der zu therapierenden Strukturen des Stütz- und Bewegungsapparates (z. B. Osteosynthese, Bandnaht)
  • Akute oder dekompensierte Krankheitszustände (z. B. cardiopulmonale Insuffizienz, instabile Angina pectoris, haemodynamisch instabile Arrhythmien, Leberinsuffizienz, unbehandelte hormonelle Entgleisungen, akutes Querschnittsyndrom, akute psychische Störungen)
  • Massive Harn- und/oder Stuhlinkontinenz
  • Floride Infektionskrankheiten und akute Entzündungsprozesse
  • Belastende und zeitintensive Therapieformen, die die Rehabilitationsfähigkeit wesentlich beeinträchtigen (z. B. Chemo- oder Strahlentherapie nach Malignom)
  • Marasmus
  • Für die Phase II: Polytrauma, kompl. Querschnittssyndrom, Verbrennungen (mehr als 20% betroffene Körperoberfläche)

Therapieinhalte

Der Schwerpunkt des Rehabilitationsprogramms hat in der Wiederherstellung und Verbesserung von Aktivität und Teilhabe zu liegen.

Physio- und Trainingstherapie

  • Heil- bzw. Krankengymnastik, trocken und Unterwasser
  • Sensomotoriktraining
  • Individuell angepasstes medizinisches Krafttraining
  • Apparativ unterstützte Bewegungstherapie
  • Individuell angepasstes pulsgesteuertes medizinisches Ausdauertraining
  • Bedarfsabklärung und Üben mit entsprechenden Mobilitätshilfen
  • Angehörigenberatung
  • Mitwirkung an der Entlassungsplanung

Ergotherapie

  • Arbeits-/Ergonomietraining
  • Selbsthilfetraining, ADL-Training
  • Gelenksschutzunterweisung, Rückenschule, Lagerungs- und dynamische Schienen
  • Arbeitsplatz- und Wohnumfeldberatung
  • Belastungserprobung
  • Heilbehelfe: Versorgung, Zurichtung und Üben
  • Funktionsverbände
  • Angehörigenberatung
  • Mitwirkung an der Entlassungsplanung

Psychologie

  • Klinisch-psychologische Beratung
  • Gesundheitspsychologische Beratung
  • Krankheitsbewältigung, Umgang mit der Krankheit, Leben mit der Krankheit
  • Entspannungsverfahren
  • Angehörigenberatung

Ernährungsschulung (auch für Angehörige)

  • Stoffwechselbedingte Erkrankungen
  • Lebensstilmodifikation

Indikationsspezifische theoretische Schulung (auch für Angehörige)

  • Krankheitsinformation
  • Untersuchungsmethoden
  • Behandlungsmethoden, medikamentös (inkl. Nebenwirkungen) und nichtmedikamentös
  • Bewegung, Bewegungsmangel, medizinisches Training
  • Gesundheitsförderung / Risikofaktoren
  • Stress, Stressmanagement
  • Ergonomie

Physikalische Therapiemodalitäten

  • Manuelle Heilmassage
  • Manuelle Lymphdrainage
  • Elektrotherapie
  • Thermotherapie

Beratung durch den Sozialarbeiter / Casemanager

Angehörigenberatung

Entlassungsplanung

  • Vorbereitung der Rehabilitanden auf die Entlassung (gegebenenfalls unter Miteinbeziehung deren Angehörigen)
  • Besprechung der Zielerreichung und eventueller poststationärer Ziele
  • Beratung, Planung, notwendige Veranlassungen und/oder Hilfestellung bezüglich Maßnahmen der Nachsorge (ärztlich, therapeutisch, Lebensstil, etc.)
  • Beratung und Hilfestellung bezüglich Kontextfaktoren (Hilfsmittel, Wohn- und Arbeitsumfeld, Kontakte zu externen Stellen wie z. B. Sozialdienste und Selbsthilfegruppen, etc.)