Atmungsorgane
Phase 2 und Phase 3
Indikationen
Gesicherte Indikationen
Evidenzklasse A
- COPD ab GOLD II Chronisches Asthma bronchiale, teilweise kontrolliert und unkontrollierter Zustand nach Lungentransplantation und volumenreduzierender Operation
- Zystische Fibrose
Mögliche Indikationen
Evidenzklasse C und D
- Alle anderen chronischen/rezidivierenden Lungenkrankheiten mit reduzierter körperlicher Leistungsfähigkeit, wie z. B. interstitielle Lungenerkrankungen, Sarkoidose, Zustand nach Lungentuberkulose, etc.
- Vor und nach Thoraxoperationen
- Relative oder absolute Atemmuskelschwäche (z. B. Thoraxdeformität)
Kontraindikationen
Absolute Kontraindikationen
- Akute und dekompensierte Krankheitszustände mit schweren Funktionseinschränkungen diverser Organsysteme (z. B. Herz-, Nieren- und Leberinsuffizienz, instabile Angina pectoris, haemodynamisch instabile Arrhythmien, rezente Pulmonalarterienembolie/Phlebothrombose, akutes Querschnittsyndrom, unbehandelte hormonelle Entgleisung, akute psychische Störungen)
- Offene Tuberkulose
- Floride Infektionskrankheiten und akute Entzündungsprozesse
- Belastende und zeitintensive Therapieformen, die die Rehabilitationsfähigkeit wesentlich beeinträchtigen (z. B. Chemo- oder Strahlentherapie nach Malignom)
- Marasmus
- Rehabilitanden, die auf Grund körperlicher oder psychischer/geistiger Beeinträchtigung („handicap“) nicht ausreichend belastbar und/oder nicht mobilisierbar sind, und daher die Einrichtungen der Rehabilitation nicht aktiv nützen können
- Fehlende Therapiemotivation
- Manifeste Drogen- und Alkoholabhängigkeit
Therapieinhalte
Der Schwerpunkt des Rehabilitationsprogramms hat in der Wiederherstellung und Verbesserung von Aktivität und Teilhabe zu liegen.
Trainingstherapie + Atem-/Physiotherapie
- Individuell angepasstes trainingsherzfrequenzgesteuertes Ausdauertraining (Fahrradergometer- und/oder Laufbandergometertraining) / ggf. Intervalltraining
- Individuell angepasstes Krafttraining (Muskelhypertrophietraining)
- Individuell angepasstes Atemmuskeltraining (Verringerung der Belastungsdyspnoe, Verbesserung der ventilatorischen Leistungsbreite und Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit, Verhinderung bzw. Beendigung der Notwendigkeit einer Beatmung oder Reduktion der Beatmungsdauer)
- Intensität und Umfang im Sinne einer Angepasstheit und einer genauen Dosierung des Trainings entsprechend den Kriterien der medizinischen Trainingslehre unter besonderer Beachtung der Pathophysiologie der Grundkrankheit und des individuellen Risikoprofils
- Atemphysiotherapie (Sekretelimination, Entblähung, Entspannung, Mobilisieren)
- Flexibilität
- Koordination
Theoretische Schulungen
- Asthmaschulung, COPD-Schulung
- Behandlung der Atemnot und des schweren Atemnotanfalls
- Erkennen und Behandlung einer Exacerbation
- Wissen um die entzündliche Ursache der Erkrankung und der Notwendigkeit der Einnahme von entzündungshemmenden Substanzen beim Asthma, Bewältigung der Cortisonangst
- Optimierung der Dosieraerosoleinnahmen und Trockeninhalationstraining
- Schulung der Sauerstofflangzeittherapie
- Gesundheitsbildung, Gesundheitstraining, allgemeine Raucherberatung
Angewandte Ernährungsschulung
- Verhaltensmodifizierender Ansatz
Entspannungstraining
- Autogenes Training
- Entspannungsübungen nach Jakobson
Psychologie / Psychotherapie
- Hilfe bei Krankheitsverarbeitung und Suche bei Zukunftsperspektiven, Stressbewältigung, gesundheitspsychologische Aspekte – insbesondere allgemeine Raucherberatung, Motivation
- Krisenbewältigung
- In offener oder geschlossener Gruppe